Wer bin ich? Wohin will ich gehen? Was will ich?
Wer bin ich?
Einer der wohl schwierigsten Fragen, die es zu geben scheint. Denn es heißt für mich tiefer einzutauchen. Tiefer in einer mir teils verschlossenen Welt, hinein ins Unbekannte, hinein ins Unterbewusstsein, um daraus zu lernen, neues zu erfahren über mich und meine Herkunft. Hinein in das Dunkle, die Schattenseiten meines Daseins beleuchten. Dingen auf den Grund zu gehen und tiefe Schichten und Wunden abzutragen und zu heilen. Schicht für Schicht dürfen die Schleier der Vergangenheit abgestreift werden, um an die reine Essenz meines Seins zu gelangen. Mit Tränen der Klärung, Tränen der Erleichterung, Tränen des Zorns, Tränen der Freude. Alle Facetten dürfen hochkommen ans Licht. Schritt für Schritt um am Ende des Prozesses Heilung zu finden und heil zu sein.
Ich bin zutiefst berührt von den wunderbaren Spiegeln, die mir Eltern, Freunde, Bekannte, liebgewonnene Menschen und Tiere aufzeigen. Diese Seiten anzunehmen und mit den oft harten Erkenntnissen zu arbeiten, um die einzelnen Hüllen abzutragen und um mich als Mensch nackt zu sehen, ist nicht leicht. Nein, es fühlt sich schwer an. Schwer in dem Moment des Eintauchens in ein Feld der Ungewissheit und dort zu verweilen, hinzuschauen und zu fühlen mit all den erforderlichen Emotionen. Hardcore. Ja wirklich, die Schwerstarbeit mit sich selbst zu sein und zu beobachten. Innehalten, hinhören und die Stille aushalten.
Und je tiefer getaucht wird und je mehr Schichten fallen und transformiert werden dürfen, desto mehr wird gelöst. Traumatas lösen sich, mehr Licht kommt in die dunkelsten und verborgendsten Orte der schlafenden Zellen.
Nur durch diese spannende Entdeckungsreise hin zu meinem Sein, erkenne ich meinen wahren Kern, der explodieren möchte. Dieser eine Kern darf zwar behütet sein und dennoch soll und darf er sich entfalten und raus in die weiten des Universums fliegen. Flügge werden, endlich. JETZT.
Jahrelang, ja wenn nicht sogar Jahrzehnte lang, habe ich nicht bewusst gelebt, weil ich mich nie gewagt habe, meine Schleier zu lüften und tiefer zu tauchen und Fragen zu stellen, um all die verborgenen Plätze zu erkunden. Warum schaute ich nicht hin? – Ja weil es weh tut und schmerzt, weil es einfacher ist, noch eine Schicht anzuziehen, als sich nackt zu zeigen. Nackt vor dem eigenen Spiegel. Und wenn du ganz genau in den Spiegel schaust, dann siehst du diesen einen Schimmer in den Augen, das Leuchten, dieses eine Potenzial und du brennst dafür. Feuer und Flamme, Licht und Schatten. Alles ist eins, alles gehört zum Großen Ganzen. Das ist das Leben, das echte, pure Leben und kein Ponyhof.
Was wäre, wenn ich mir erlaube, aus der Komfortzone auszusteigen und zu leben und das echte Leben zu entdecken?
Ob alle Schleier oder Schichten gefallen sind, weiß ich nicht. Doch je mehr diese Barrieren abgetragen werden, desto leichter fühlt es sich an. Schau endlich hin, arbeite mit dir selbst und den verborgenen Dingen und senke deine Barrieren.
Diese Schleier sind wie Masken, die ich mir aufsetze. Mal bin ich diese Person, mal jene. Mal verstecke ich mich vor Scham, dann vor Angst. Ich spiele eine andere Rolle im Leben und springe hin und her. Doch genau darin mit dem Rollenspiel und mit dem Aufsetzten von Masken, bleibt die Authentizität auf der Strecke.
Für mich ist es so wichtig im Leben und vor allem auch als Yogalehrer authentisch rüberzukommen und natürlich zu wirken. Einfach so, wie ich bin. Und das ist die Kunst und die wunderbare Schwingung, die im Feld liegt und die ich aufbauen kann, wenn ich klar und verwundbar bin, ehrlich zu mir selbst bin. Ich bin alles und nichts. Ich bin groß und klein. Ich bin verletzlich und verwundbar. Ich bin Mensch, ich bin Frau, ich bin Suchende, ich bin Lehrende und Lernende, ich bin Unternehmerin, ich bin ein kreativer Kopf, ich bin einzigartig, ich hab‘ dieses Leuchten in den Augen, Feuer im Herzen und magic hands. Ich bin wild, frei und wunderbar. Man darf sich auch selbst immer wieder loben!
Wohin will ich gehen?
Das weiß ich manchmal selbst nicht 😉 Viel wichtiger scheint mir, wie will ich wohin kommen?
Bereits vor über 20 Jahren wollte ich abhauen, alles hinter mir lassen, neu anfangen. Ich wollte unsichtbar sein. Ich tat es nicht. Ich traute mich nicht aus der Komfortzone auszusteigen, den scheinbar sicheren Hafen zu verlassen. Und aus diesem Konstrukt bauten sich immer mehr Schichten auf. In meinem Inneren fühlte es sich immer enger und enger an. Ich spürte, dass etwas nicht richtig ist, dass mein Leben so nicht lebhaft ist. Erst als ich den Impuls verspürte, dass die Zeit gekommen ist, aus dem Hamsterrad auszusteigen und mich auf das zu konzentrieren, was mir wichtig ist, wofür ich brenne und was mir Freude bereitet, erst da habe ich angefangen zu leben. Bewusst zu leben, mich zu achten, mich zu schätzen, mich zu lieben. Ich habe vieles durch meine Ausbildungen gelernt und bin so dankbar für all meine Lehrer, die mich ein Stück meines Weges begleitet haben. Ich bin dankbar für meine Eltern, die auch erkannt haben, das Kind endlich loszulassen, auch wenn es nicht leicht ist.
Nun seit 2 Jahren habe ich erneut das Gefühl, weglaufen zu müssen. Weg aus dieser ver-rückten Welt. Ich habe das Gefühl, in einer Zeitlinie falsch abgebogen zu sein. Oder genau richtig? Wenn ich weglaufe, nehme ich dennoch all meine Erfahrungen, all meine Sorgen, Ängste, Zweifel mit. All die Dinge, die ich mir nicht vorher angeschaut und meine Schleier aufgelöst habe, nehme ich auch an einen neuen Ort mit. Ich habe mich entschieden zu bleiben, gegenwärtig zu sein und mit all meinen Schattenanteilen weiterzuarbeiten.
Ich bin Reisende. Viele wunderbare Orte der Welt durfte ich bereisen und kennenlernen. Viele traumhafte Plätze durfte ich mit meiner Kamera einfangen. Doch wirklich dort bin ich nur im Herzen mit meiner ganzen Aufmerksamkeit. Ich liebe es zu reisen und genauso freue ich mich immer wieder auf das Heimkommen. Es ist wie ein Ankommen zu meinen Wurzeln, die sich immer tiefer verankern. Ich habe das Gefühl, je öfter ich weg bin und Neues entdecke, desto tiefer bin ich verwurzelt, wenn ich nach Hause komme.
Nomadin des Herzens.
Was will ich?
Was will ich wirklich? Diese Frage habe ich mir schon sooo oft gestellt und ich habe es lange Zeit nicht gewusst. Ich habe die Frage umformuliert. Ich fragte – was will ich nicht? Und mit dieser Frage, und ja – auch diese stellte ich mir öfter und immer wieder – kam ich dem Ziel, was ich wirklich will, näher.
Ich habe mir all die Jahre viel zu wenig Fragen gestellt. Ich habe vieles einfach so hingenommen, nie wirklich nachgefragt und akzeptiert. Manchmal habe ich das Gefühl auch geschlafen zu haben, Dinge ausgeblendet, die ich nicht sehen wollte. Nur mit dem gezielten Fragen stellen an mich und an mein Leben, zu spüren, auf mein Bauchgefühl und mein Herz zu hören, weiß ich um mein Ziel. Geführt von meiner Intuition und das tiefe Vertrauen in mich, weiß ich, was mir gut tut.
Es ist so wichtig die Verbindung zwischen Bauchgefühl und dem Herzen mehr und mehr zu kultivieren, zu integrieren und die notwendigen Impulse zu spüren. Denn tief im Inneren wissen wir, wie es geht und wie es sich anfühlt. Der Urinstinkt und das Urvertrauen ist immer da, nur viele Mensch haben sich davon abgekapselt, um in einer Scheinwelt zu leben. Lerne wieder zu spüren, zu fühlen, zu riechen, zu sehen, zu lieben, zu atmen… und kehre zurück zu deiner wahren Natur, zu deiner Essenz. Verabschiede dich immer wieder und gönne dir bewusste Auszeiten von Social Media, lass dein Handy zu Hause und geh in den Wald, an einen See, oder Bach und lerne den Umgang mit dir selbst. Lerne dich auch ohne Handy und Likes wertzuschätzen. Es kann so einfach sein.
Ich möchte mehr Bewusstsein schaffen, mehr Achtsamkeit zu den Menschen bringen, um ihre Fähigkeiten zu entfalten. Ich bin authentisch in meinem Wirken und im Umgang mit meinen Mitmenschen, denn nur so kann eine ehrliche Verbindung entstehen. Ich möchte Herzen öffnen, berühren, Energien fließen lassen und das Schwingungsfeld anheben.
Potenzialentfaltung – Metarmophosis – von der Raupe zum Schmetterling – Wandlung – Transformation – Schicht für Schicht die Schleier waschen
Wohin führt mich meine Reise?
Erlaube ich mir zu wachsen und mich zu entfalten?
Und ich freue mich auf jeden einzelnen Menschen, den ich ein Stück des Weges auf der Reise zu sich selbst begleiten darf.
Wann habe ich das letzte Mal getanzt und von Herzen gelacht? Wie wäre es, wenn ich diese Leichtigkeit jeden Tag in mein Leben integrieren könnte?
Was wäre es, wenn ich JETZT den ersten Schritt in Richtung ein Leben voll Fülle, wie auch immer diese Fülle für mich aussehen soll, setzten würde?
Wild & free – Enjoy life
Von Herzen,
Petra